SPRACHE  
  Redewendungen
  (Herkunft & Bedeutung)
        

  "Sich wie gerädert fühlen":
Sich müde, zerschlagen fühlen.

Das "Rädern" meinte im Mittelalter eine grausame Art der Todesstrafe. Dabei wurde der Verbrecher auf einer Unterlage (manchmal ein Rad!) fixiert. Dann wurden ihm (an den Füßen beginnend) die Gliedmaßen meist mit einem großen Rad oder auch einem Hammer etc. zerschlagen.

Mitunter wurde der so Gepeinigte dann mit dem Rad auf einem Pfahl zur Schau gestellt. Nicht selten dauerte der Todeskampf dann noch mehrere Tage.


Weitere Redewendungen, die sich auf frühere Strafen (Mittelalter ...) beziehen:
'wie gerädert' 'Schlitzohr'
  "Vom Regen in die Traufe kommen":
Von einem Übel in ein noch schlimmeres Übel wechseln.

Mit der Traufe ist die Dach-Traufe, Dach-Rinne gemeint. Wer dort (bei Regen) d'runter steht, wird eben noch schlimmer nass ...
  "Retourkutsche":
Heute: Jemandem eine unfaire Behandlung (Vorwurf, Tat ...) mit gleichen Mitteln zurückgeben.

Die ursprüngliche Bedeutung findet man wohl in der Zeit, als noch Kutschen gemietet wurden. Dabei war die Hin- und Rückfahrt (mit derselben Kutsche) billiger, als 2 einzelne Fahrten.

Wer aber den Begriff zu einer Redewendung machte, ist nicht bekannt.